Blitzschutz für Ihre Gebäude

Vorgehensweise bei der Montage

Vorgehensweise bei der Montage

Fundamenterder

  • Pläne und Vorbereitung vor Baubeginn
  • Ausführung mit dem Baufortschritt

Fundamenterder sollten auf der untersten Armierungslage eingebaut werden. Kein, auch noch so kurzes Leitungsstück darf mit dem Erdreich in Verbindung kommen. Alle Klemmen und Leitungen müssen ausreichend mit Beton ummantelt werden.

Erdleitungen
Wenn kein Fundamenterder eingelegt wird, z.B. bei Altbauten, muss die Erdung der Blitzschutzanlage über eine Erdringleitung, die rings um die bauliche Anlage ins Erdreich eingelegt wird, ausgeführt werden. Diese Arbeiten können in den meisten Fällen mit anderen Erdbewegungen, z.B. Kabelverlegungen, Sanierung von Grundmauern, neue Straßenbeläge usw. ausgeführt werden.

Potentialausgleichsleitungen

  • Pläne und Vorbereitung vor Baubeginn
  • Ausführung mit dem Baufortschritt und nach Aufstellung der Gerüste

Potentialausgleichsleitungen werden oft rund um den gesamten Baukörper in Keller- oder Sockelhöhe unter Putz, oder hinter dem Vollwärmeschutz eingebaut. Sie dienen dazu, alle vom Dach herunterkommenden Ableitungen in Bodennähe miteinander zu verbinden und den Potentialausgleich mit dem Betriebserder der elektrischen Anlage herzustellen.

Ableitungen

  • Pläne und Vorbereitung vor Baubeginn
  • Ausführung mit dem Baufortschritt und nach Aufstellung der Gerüste

Erfolgt der Einbau innerhalb des Betons, müssen die Blitzschutzleitungen in den Schalungen hochgeführt werden. Unterputzableitungen müssen nach Aufstellung der Gerüste in Schlitzen oder unter dem Vollwärmeschutz eingebaut werden. Aufputzableitungen sollten nach der Fertigstellung des Außenputzes vom Gerüst aus angebracht werden. Häufig werden die Blitzableiter hinter den Regenfallrohren verlegt.

Dachleitungen und Fangeinrichtungen
In der Regel werden die Dachleitungen und Fangeinrichtungen auf dem Dach als letztes Gewerk ausgeführt. Danach sollten von anderen Handwerkern möglichst keine Dacharbeiten mehr ausgeführt werden. Nur so ist es gewährleistet, dass das Blitzschutzsystem nicht beschädigt und seine Schutzfähigkeit nicht beeinträchtigt wird.

Innerer Blitzschutz, Überspannungsschutz
Der Einbau kann nur nach Fertigstellung der Elektro-, elektrotechnischen und datentechnischen Installationen und Leitungen durchgeführt werden. Damit die entsprechenden freien Plätze in den Schaltschränken und Verteilungen reserviert und ein Gesamtkonzept der Ausführung erarbeitet werden kann, müssen alle Arbeiten rechtzeitig mit den Planern und den anderen Ausführungsfirmen bzw. Handwerkern abgestimmt werden. Der innere Blitzschutz ist ein wesentlicher Bestandteil eines wirksamen und sicheren Blitzschutzsystems. Gerade dieser Teil bedarf einer fachgerechten Planung und Ausführung!

 

Häufig gestellte Fragen zu Blitzschutzsystemen (FAQs)

Ein Blitz ist eine elektrische Entladung, die bei Gewittern entsteht. Der Begriff stammt vom indogermanischen Wort bhlei (leuchten). Schon seit der Antike fasziniert und erschreckt er die Menschen, früher wurde er Göttern wie Zeus oder Donar zugeschrieben.

Erst 1752 bewies Benjamin Franklin durch ein riskantes Drachenexperiment die elektrische Natur des Blitzes. Heutzutage nutzt man für ähnliche Experimente Raketen mit Metallfäden, um Blitze gezielt auszulösen und ihre Eigenschaften zu messen.

Blitze entstehen in Gewitterzellen, die mehrere Kilometer groß und bis zu 30 Minuten aktiv sind. Dabei können bis zu drei Blitze pro Minute entstehen. Innerhalb der Gewitterzellen sorgt starker Aufwind für die Trennung von elektrischen Ladungen:

  • Positive Ladungen sammeln sich oben auf Eiskristallen.
  • Negative Ladungen konzentrieren sich unten auf Regentröpfchen.
  • Positive Ladungen am Boden stammen meist von Pflanzenspitzen.

Diese Ladungsunterschiede entladen sich schließlich als Blitz. Nur wenige Blitze erreichen den Boden (Erdblitze); die meisten finden innerhalb oder zwischen Wolken statt.

Neben Wärmegewittern gibt es auch Frontgewitter, die durch großräumige Luftbewegungen mit über 50 km/h entstehen und weite Strecken zurücklegen können.

Fazit: Blitze sind beeindruckende Naturphänomene, deren Entstehung zwar gut erforscht, aber noch nicht vollständig verstanden ist.

Die Häufigkeit von Blitzeinschlägen variiert regional stark. In Deutschland nimmt die Blitzdichte von etwa einem Einschlag pro Quadratkilometer an der Küste auf das Fünffache in den Alpen zu.

Jährlich verzeichnet Deutschland etwa 750.000 Erdblitze (bei einer Fläche von 250.000 km²). Österreich mit 84.000 km² kommt auf rund 165.000 Einschläge, ebenso wie die Schweiz (41.000 km²).

Als Faustregel gilt: Die Zahl der Erdblitze pro Quadratkilometer und Jahr entspricht ungefähr einem Zehntel der jährlichen Gewittertage in der Region.

Fazit: Blitzaktivität ist abhängig von Geografie und Wetter, wobei gebirgige Regionen wie die Alpen besonders häufig betroffen sind.

Blitze können trotz Blitzschutzanlagen elektrische Leitungen eines Hauses nutzen, um zur Erde zu gelangen. Dies kann Kurzschlüsse verursachen, die zwar Sicherungen oder Fehlerstromschutzschalter auslösen, aber selten die Geräte direkt beschädigen. Der Ausfall von Heizung, Kühlung oder anderen Systemen ist dennoch möglich.

Wichtig: Nach einem Gewitter Sicherungen und Schutzschalter nur manuell und mit Vorsicht wieder aktivieren.

Schutz vor Überspannungsschäden (indirekte Blitzschäden) gelingt nur durch folgende Maßnahmen:

  1. Stecker ziehen: Trennen Sie empfindliche Geräte während eines Gewitters vom Stromnetz.
  2. Innerer Blitzschutz: Ergänzen Sie äußeren Schutz durch Überspannungsschutzeinrichtungen, die auf moderne Anforderungen abgestimmt sind.

Moderne Geräte mit Mikroprozessoren sind besonders anfällig. Schon Blitzeinschläge im Umkreis von einem Kilometer können durch elektromagnetische Felder und Blitzteilströme Schäden verursachen. Anlagen wie Datenzentralen, Krankenhaustechnik oder Leitstellen benötigen daher besonders effektive Schutzsysteme.

Für unbewachte Stromverbraucher, wie Kühlschränke in Ferienhäusern oder Lüftungen in Tierhaltungen, bieten stoßstromfeste Fehlerstromschutzschalter mit adaptierbaren Überspannungsableitern zuverlässigen Schutz.

Fazit: Ein durchdachter Blitzschutz – außen und innen – ist essenziell, um Schäden und Systemausfälle zu vermeiden.

Die Installation einer Blitzschutzanlage sollte immer von Fachleuten durchgeführt werden. Diese müssen schriftlich zusichern, alle geltenden Normen und Vorschriften einzuhalten. Nach der Installation erstellt die ausführende Firma ein Abnahme- und Messprotokoll mit Anlagenschema, das die Funktionstüchtigkeit der Anlage dokumentiert.

Kostenaufstellung:

  • Äußerer Blitzschutz: Für ein Ein- oder Mehrfamilienhaus betragen die Kosten meist 1–2 % der Gesamtbaukosten.
  • Innerer Blitzschutz: Die Kosten liegen deutlich darunter und sind speziell für Wohnhäuser geringer.

Tipp: Eine fachgerecht installierte Anlage bietet langfristige Sicherheit und schützt sowohl Gebäude als auch Geräte vor Blitzschäden.

Blitzschläge können Gebäude direkt oder indirekt beschädigen.

Direkte Einschläge: Verursachen Brände, Explosionen oder Schäden durch mechanische Kräfte. Diese sind seltener, führen aber oft zu höheren Kosten für Versicherungen.
Indirekte Einschläge: Entstehen durch Blitze in der Umgebung und verursachen meist Überspannungsschäden an elektrischen Anlagen und Geräten.
Versicherungsschäden durch Blitzschläge (Beispiele):

Deutschland 1983: 53.302 direkte Blitzeinschläge mit 50,5 Mio. EUR Schaden.
Schweiz 1983: 1.737 direkte und 9.728 indirekte Blitzeinschläge mit 21 Mio. SFr Schaden.
Diese Zahlen erfassen jedoch nur versicherte Schäden. Tatsächliche volkswirtschaftliche Verluste sind höher, da unversicherte Werte unberücksichtigt bleiben, etwa:

Produktionsausfälle ohne Betriebsunterbrechungsversicherung.
Verluste von Kunden und Marktanteilen.
Schäden an öffentlichen Bauten ohne ausreichenden Versicherungsschutz.
Fazit: Blitzschläge sind ein ernstzunehmendes Risiko für Gebäude und Wirtschaft. Eine umfassende Absicherung schützt vor finanziellen Verlusten.

Für direkte Blitzschläge ist der Schaden durch eine Feuer-, Wohngebäude- oder Hausratversicherung gedeckt.

Indirekte Blitzschläge, die Überspannungsschäden an elektrischen Geräten und Anlagen verursachen, können ebenfalls versichert werden.

Ein Sonderfall ist der Einschluss von Überspannungsschäden durch Blitzschläge (direkt oder indirekt), Kurzschluss, Lichtbogen, atmosphärische Elektrizität oder Induktion in der Neuwertversicherung für Elektro- und Gasgeräte des Hausrats.

Wichtig: Bei Neuabschlüssen solcher Versicherungen verlangen Versicherungen heute den VDE-gerechten Blitz- und Überspannungsschutz.

Fazit: Der richtige Versicherungsschutz schützt vor den finanziellen Folgen von Blitzschäden – sowohl direkt als auch indirekt.

Die Notwendigkeit einer Blitzschutzanlage hängt von verschiedenen Faktoren ab:

  • Höhe und Umgebung: Gebäude, die ihre Umgebung deutlich überragen, sind besonders gefährdet.
  • Bauart und Nutzung:
    • „Weiche“ Dacheindeckungen (z. B. Holz, Reet, Stroh) oder leicht entflammbare Dämmstoffe erhöhen das Risiko.
    • Explosionsgefährliche Stoffe (Feststoffe, Flüssigkeiten, Gase) oder nicht wiederbeschaffbare Werte (z. B. in Museen, Kirchen, Forschungseinrichtungen) erfordern besonderen Schutz.

Unabhängig von behördlichen Vorgaben sollte jedes Gebäude mit diesen Merkmalen eine Blitzschutzanlage haben.

Tipp: Der Technische Überwachungsverein (TÜV) Rheinland bietet eine Checkliste, die hilft, zu bewerten, ob der Einbau einer Blitzschutzanlage notwendig oder empfehlenswert ist.

Fazit: Eine Blitzschutzanlage schützt nicht nur vor Schäden, sondern auch vor Verlust von wertvollen Gütern und gefährlichen Unfällen.

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